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AutorenbildSabine Fischer

Wir haben genug!

Wir steuern auf eine Katastrophe zu. Es geht nicht mehr nur darum, was wir tun können, sondern was wir tun MÜSSEN, wenn wir den Kindern und Kindeskindern die Lebensgrundlage nicht noch weiter zerstören wollen.

 

Nein, ich verfolge die Nachrichten nicht im Detail. Es reicht voll und ganz, was ich in den von mir geschätzten, kritischen Medien lese, sehe oder höre und was ich im Gespräch mit anderen erfahre. So weit kann man den Kopf doch gar nicht mehr in den Sand stecken, um die schlimme Lage unseres Planeten - oder besser gesagt der Biosphäre - nicht mitzubekommen. Viele sind zu recht niedergeschlagen und hoffen (zu) still, dass sich der Öko-Kollaps verhindern lässt. Oder werden angesichts der Trägheit der Welt immer frustrierter und wütender.


Für Pessimismus ist es zu spät

Leben ohne Limit?

Wir, die Bewohner der Ersten Welt, leben seit langem über unseren Verhältnissen. Am 22. August 2020 war die Menge natürlicher Ressourcen verbraucht, die der Planet im gesamten Jahr regenerieren kann. Der Welterschöpfungstag ist aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr drei Wochen später. Erstmals seit 50 Jahren hat sich dieser Tag in die richtige Richtung, also gegen Jahresende hin, verschoben. Grund zur Freude ist das trotzdem keiner. Der weltweite Shutdown durch Corona hat nur für ein kurzes Aufatmen gesorgt - von einer langfristigen Erholung des Planeten ist keine Rede. Die informative Plattform Footprint bringt es auf den Punkt: "Trotz sehr hoher sozialer und wirtschaftlicher Kosten bleibt die diesjährige Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks um 9,3 Prozent (lt. Global Footprint Network) unter der nötigen Veränderung: Wir schießen weit über das verträgliche Maß hinaus. Eine Menschheit, die weiterbestehen will, muss sich grundsätzlich verändern – den Weg dafür muss die Politik endlich vorgeben."


Nur mit einem neuen Bewusstsein

werden wir die Aufgaben meistern können,

die unsere Zeit uns stellt.

Br. David Steindl-Rast


Für Pessimismus ist es zu spät

...sagt die bekannte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb und meint damit, dass Pessimismus lähmt und zum Nichtstun verleitet. Das können wir uns jedoch nicht mehr leisten! Wir können nicht weiter unseren egozentrischen Wohlstand leben auf Kosten anderer Menschen und anderer Lebewesen. Wir müssen uns beschränken, die Welt mit ihren Schätzen gerecht untereinander teilen, energieaufwändige Prozesse verringern (Autofahren, Fernreisen, übermäßiges Heizen oder Kühlen...) und die Natur bewahren, wo es nur geht. Vor allem die Erhaltung und Schaffung von Kohlenstoffsenken (natürliche Kohlenstoff-Reservoire) ist zentral: Urwälder, Steppen und Savannen, Moore und Moorwälder, Feuchtgebiete, humusreiche Böden.


Eine Kampagne des Vereins SOL - Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil

Hast du genug?

Ja, es ist schwer, am eigenen Lebensstil zu schrauben, wenn einem das Leben auf diese Art so leicht gemacht wird. Aber es ist eine dringend notwendige Einschränkung, die später wahrscheinlich als Erleichterung erlebt wird. Mehr Bewegung, weil man zu Fuß geht oder Fahrrad fährt, mehr Erholung im Urlaub, weil man ihn einfacher gestaltet und nicht so weit weg fährt, mehr Gesundheit und Genuss durch wenig (oder kein) Fleisch und Bio-Lebensmittel (die Klimabilanz von Bioprodukten ist deutlich besser als von konventionell erzeugten - siehe natur&land, Heft 3 2020). Der Fernkurs "Ich habe genug" des Vereins SOL - Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil - lädt ein zu wertvoller Bewusstheitsarbeit und hilft, den eigenen Lebensstil zu überdenken. Billigfleisch, Billigmöbel, Billigkleidung, Billigflüge - all das kommt uns TEUER zu stehen! Wann hören wir endlich auf uns alles schön zu reden?


Der Kabarettist Michael Niavarani bringt es angesichts der Corona-Krise auf den Punkt:

„Aber ist es nicht trotzdem erstaunlich an der ganzen Situation, dass die Wirtschaft zugrunde geht, wenn die Menschheit acht Wochen lang sich nur das kauft, was sie wirklich braucht? Ist doch arg, oder? Acht Wochen nur Lebensmittel gekauft und was man ganz dringend braucht, und die Wirtschaft geht zugrunde. Das heißt, wir kaufen uns nur Scheißdreck eigentlich.“

 

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