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AutorenbildSabine Fischer

Wie ver(sch)wendest du deine Zeit?

Viele Menschen leben unter großem Zeitdruck. Sie versuchen, immer schneller zu werden, damit ihnen mehr Zeit übrig bleibt. Aber es gelingt nicht. Im Gegenteil, das Getriebensein nimmt zu, die Schwierigkeiten anzuhalten, werden größer.

 
Wenn du nutzlos sein kannst, hast du gelernt zu leben
Wenn du nutzlos sein kannst, hast du gelernt zu leben

Endlich Freizeit!

Wieder ist der Sommer da – für viele „die“ Urlaubs- und Ferienzeit. Freie Zeit? Wie frei ist deine Freizeit wirklich? Gibt es einen Tag, der unverplant ist und frei ist für Spontanes – oder für Nichts? Das sind unbequeme Fragen, die wir uns viel zu selten stellen. Wir sind daran gewöhnt, dass wir – und scheinbar auch alle anderen – ständig etwas tun. Das „Nichtstun“ ist verpönt – obwohl wir insgeheim sehnsüchtig darauf warten, dass endlich die Zeit des Weniger- oder Nichtstuns kommt. Na, vielleicht in der Pension! Aber darauf würde ich mich nicht verlassen - du kennst ja sicher den Spruch „Keine Zeit, ich bin Rentner“. Wir warten darauf, endlich mehr Zeit zu haben – fragen uns aber nicht, wo sie hinkommt.


Kannst du nutzlos sein?

Auf meinem Kalender bin ich vor kurzem an einem Spruch von Lin Yutang hängen geblieben: „Wenn du einen vollkommen nutzlosen Nachmittag auf vollkommen nutzlose Weise verbringen kannst, hast du gelernt zu leben“. Das hat mich stutzig gemacht, denn es ist das Gegenteil von dem, was unsere Gesellschaft als erstrebenswerten Lebensstil vorgibt. Einen Moment später hat es mich bestätigt und erleichtert, denn ich bin mittlerweile ganz gut darin, (scheinbar) nutzlose Nachmittage zu verbringen ;-) Aber dann und wann schleicht sich noch ein Hauch von schlechtem Gewissen ein – ja, die alten Prägungen sind hartnäckig.


Zeit ist kostbar, deshalb "sei still"

Du magst jetzt einwenden, dass wir doch unsere Zeit nicht nutzlos vergeuden sollten. Das ist richtig. Die Frage ist: Wie nützen wir unsere kostbare Zeit am besten? Und was ist vergeudete Zeit? In unserer modernen Welt zählt vor allem Effizienz und Aktivität, die zu Geld-, Wissens-, Güter- oder Erlebniszuwachs führt. Worauf will uns dann der obige Spruch oder z.B. Friedrich Nietzsche hinweisen, wenn er sagt: „Die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden“? Vielleicht darauf, dass die Entdeckung der Stille die größte Errungenschaft im Leben ist?


 
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