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AutorenbildSabine Fischer

Lust auf ein Alltags-Abenteuer?

Einen Tag herumstreichen - in der Stadt oder auf dem Land. Ohne Plan und Ziel, einfach der Nase nach, keinem vorgegebenen Weg folgend. Lass dich überraschen, wo es dich hinführt, sei neugierig und offen für Begegnungen und Erlebnisse entlang des Weges.

 
Stadtstreichertag
Lass dich treiben

Auf geht's!

Ach, wie herrlich, einfach drauflos gehen! Halte dir einen Tag dafür frei. Wenn das schwer für dich ist, dann tun es natürlich auch ein paar Stunden. Überlege dir in groben Zügen, in welche Richtung du losgehen möchtest oder welche Naturlandschaft du besuchen willst. Packe nur das Wichtigste in deine Tasche oder deinen Rucksack - wenn du abseits der Wege in der Natur unterwegs bist, solltest du eine gute Wanderkarte und/oder ein GPS-Gerät (Handy mit Navi-App für den Notfall mitnehmen, aber besser ausschalten!), Essen und Trinken, Regenschutz und eine Sitzunterlage mitnehmen. Denke daran, dass es nicht darum geht, besonders schnell oder weit zu gehen oder irgendwelche sonstigen Rekorde zu brechen. Wenn du nicht daran gewöhnt bist, draußen alleine unterwegs zu sein, dann peile erstmal ein vertrautes Naturgebiet für deine kleine Auszeit an. Lege dich auch nicht darauf fest, einen Gipfel oder ein sonstiges Ziel zu erreichen.


Lass dich finden

Ja, und dann geh einfach los! Vielleicht in deiner eigenen Stadt, vielleicht im Nachbarort oder durch Wald und Feld. Wonach dir gerade der Sinn steht. Bei einem "Stadtstreichertag" kannst du auch erstmal in Bus oder Straßenbahn steigen, um in ein Viertel zu gelangen, das du noch nicht so gut kennst. Outdoors gehst du vielleicht von einem Parkplatz los und folgst eine Weile einem Wanderweg. In beiden Fällen kannst du nach einer Weile bewusst über eine Schwelle gehen (lege dir z.B. einen Ast quer über den Weg oder nimm einen Zebrastreifen dafür) und dir dabei sagen: "ich betrete jetzt einen Raum, der voller Bedeutung ist für mich". Und dann sei neugierig, aufmerksam und offen wie ein Kind. Worauf wirst du aufmerksam? Wo bleibst du stehen? Welche Richtung lockt dich? Magst du auf einer Bank verweilen, schauen, nichts tun? Oder lieber in eine Kirche, eine Ausstellung, ein Geschäft gehen und dich umsehen? Vertraue und lass dich finden - bleib aber auch nicht zu schnell "hängen", sondern lass dich nach einer Weile weitertreiben.


Bank mit Aussicht - zu DIR?
Bank mit Aussicht - zu DIR?

Im Spiegel der Natur

Im Englischen gibt es das nette Wort "stroll" für dieses Flanieren und gemütliche Herumstreifen. Ein solcher Stroll ist eine gute Übung im Loslassen und weckt deine Lebensgeister. Wenn du es zulässt, kannst du dich dabei wie ein begeistertes Kind fühlen (siehe auch "Die Lebenslust der Kindheit"). Du kannst den Tag natürlich auch unter ein bestimmtes Motto stellen oder eine Frage in deinem Herzen tragen. Wenn du empfänglich bist, werden dir bestimmte Dinge "ins Auge springen", die dich auf etwas hinweisen wollen - wie eine Art Symbol. So kannst du dich im Spiegel der Außenwelt selbst erkennen.


Nachklingen lassen

Es ist gut, wenn du dich abends hinsetzt und deinen Tag Revue passieren lässt. Schreibe die Orte, Begegnungen, Dinge, Tiere, Pflanzen, Steine, Gedanken, Gefühle, Gerüche usw. auf, die dir besonders im Gedächtnis geblieben sind. Und dann frage dich, welchen Zusammenhang sie mit deiner momentanen Lebenssituation oder Frage haben könnten. Wie in einem Traum kann das, was dir besonders wichtig erscheint, eine tiefere Bedeutung für dich haben. Aber ein Stadt- oder Naturstreichertag kann auch einfach ruhig und in Stille ausklingen, als wohltuende kleine Auszeit im Alltag, während der du die Zeit vielleicht ganz anders erlebt, für ein paar Stunden die Kontrolle aus der Hand gegeben und dich ganz frei und lebendig gefühlt hast.

 
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