Die „Sieben Schritte zum Loslassen“ nach Christian Meyer sind Schritte des Nicht-Tuns, des Anhaltens, der Lösung von Verstrickungen und körperlicher Verspannungen, die schließlich zur Freiheit, zum Aufwachen, führen. Auch wenn Geist und Seele "willig" sind - ohne den Körper geht gar nichts! Deshalb handelt der fünfte Schritt von der Befreiung des Atems, von der Lösung des Körpers und der unter der Anspannung festgehaltenen Gefühle.
Schritt 5 - den Körper durchlässig werden lassen
Nein, es geht nicht um Yoga. Yoga ist gut, um einen bereits gelösten Körper gelöst zu halten. Aber damit die tiefen körperlichen Anspannungen sich wirklich dauerhaft lösen können, braucht es einen Zugang zu den unter den Anspannungen festgehaltenen Gefühlen. Körperanspannungen und Körperhaltung werden bestimmt von ungefühlten Gefühlen, von den Grundüberzeugungen und den Strategien, um Hilflosigkeit, Isolation und Angst nicht fühlen zu müssen. Wenn ein Gefühl nicht gefühlt wird, legt sich darüber eine Anspannung, um das Gefühl von sich wegzuhalten.
Emotionale Körperarbeit
Wirklich lösend wirken daher Körpermethoden, die emotional verursachte Blockaden und Verspannungen lösen. Es kommt darauf an, eine Körperarbeit zu machen, die erstens die Identifikation mit dem Körper nicht verstärkt und die zweitens das Loslassen fördert, z.B. auch das Loslassen des Atems, so dass dieser frei fließen kann.
Je weicher, entspannter und durchlässiger dein Körper ist, desto leichter bist du in der Lage, alle Gefühle zu fühlen und wahrzunehmen. Das Arbeiten daran ist ein wichtiger Punkt, aber nicht der wichtigste. Gerade für viele Menschen in der westlichen Welt beginnt die Reise damit, die Lebendigkeit des Körpers wieder ganz zu spüren. Ramana Maharshi sagt: „Zuerst musst du mit dem Leben (dazu gehört der Körper) eins werden. Dann wirst du mit Bewusstsein eins. Danach wirst du eins mit Glückseligkeit.“
Wie können Atem- und Körperblockierungen gelöst werden?
Der Mensch hat einen Reflex, Gefühle, Schmerz und Unruhe mit einer dagegen haltenden Anspannung zu beantworten. Dieser Reflex kann durch schmelzendes Hineinatmen aufgeweicht werden. Wenn dieser Schmelzatem öfter angewandt wird, beginnt sich der Reflex des Gegenhaltens langsam zu lösen. Man kann das Grounding bzw. den Schmelzatem alleine üben:
Lege dich hin und schließe die Augen.
Atme mehrmals mit einem tiefen Seufzer aus.
Nimm wahr, wo im Körper eine Anspannung oder ein Druck spürbar ist.
Atme durch die Nase ein und stell dir vor, dass der Atem an diese Körperstelle fließt und dass dabei der Druck und die Anspannung schmilzt. Du kannst dir bildhaft vorstellen, wie die Muskulatur weicher, röter und besser durchblutet wird. Oder auch, wie der Atem wie ein sanfter, warmer Wind Schnee und Eis zum Schmelzen bringt.
Nach dem Einatmen öffne den Mund, atme aus und lass dabei die gelöste Anspannung wegfließen.
Einatmen und schmelzen - ausatmen und wegfließen lassen....
Versuche, beim Ausatmen einen Ton zuzulassen und gib den Gefühlen Raum, die auftauchen können.
Nach ein paar Minuten kannst du an eine andere Körperstelle wandern. Beschränke die Übung anfangs auf fünf bis acht Minuten.
Bleibe am Ende liegen und tue für ein paar Minuten gar nichts. Lass den Körper atmen, wie er es möchte.
Die Schmelzatemübung ist noch wirkungsvoller, wenn man von einem erfahrenen Begleiter dabei unterstützt wird.
Vom Strömen und Fließen
Der freie Atemfluss ist allein schon ein Indikator für unser Befinden. Wir halten so oft in unserem Leben nervös "den Atem an", dass dies zu einem chronischen Verhalten wird, das uns irgendwann ganz normal vorkommt. Wie war es noch, einen freien Atem zu haben? Es hilft, den Atem ab und zu ganz ruhig und entspannt zu beobachten. Nimm dir Zeit, zu fühlen, wie sich dein Atem im ganzen Körper ausbreitet. Tue nichts und lass den Körper ganz allein atmen. Im Lauf der Zeit fällt dir dann schneller auf, wie und wann du den Atem kontrollierst.
Eine weitere Übung von Leland Johnson ist die "Schmetterlingsübung" oder auch Strömungsübung. Sie lässt das Vibrieren und Strömen der Lebensenergie deutlicher spürbar werden und wird im Buch von Christian Meyer "Ein Kurs in wahrem Loslassen" (Arkana Verlag) sowie auf seiner DVD "Yoga zum Aufwachen" erklärt.
Christian Meyer hat diese spirituell fundierte Körperarbeit von seinem 2003 verstorbenen Lehrer Dr. phil. Leland Johnson gelernt und in seine "7 Schritte zum Loslassen" integriert.
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