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AutorenbildSabine Fischer

In 7 Schritten zu innerer Freiheit - Teil 3: Das Drama loslassen - Zuschauer werden

Die „Sieben Schritte zum Loslassen“, die vom spirituellen Lehrer und Psychotherapeuten Christian Meyer entwickelt wurden, sind die Quintessenz aller spirituellen Wege, die der Form nach verschieden, doch eigentlich nur ein einziger Weg sind. Es sind Schritte des Loslassens, nicht des Tuns. Der dritte der “Sieben Schritte” ist die Haltung des - liebevollen - beobachtenden Zeugen zu finden.

 

Unmittelbares Erleben oder nur Vorstellung?

Verwandlung des inneren Antreiber in den wahren Freund

Es gibt zwei Modi der inneren Existenz: den Modus des Lebens und der Erfahrung und den Modus des Denkens, Erforschens und Kommentierens. Bei den allermeisten Menschen unseres Kulturkreises ist der "Kommentier-Modus" derartig überbetont, dass er das Erleben im gegenwärtigen Moment vollkommen verzerrt und verfälscht oder es ganz ersetzt. Wenn wir uns dieser Tatsache stellen, werden wir der Tragödie gewahr, die darin besteht, dass wir uns mehr oder weniger dauerhaft im Modus des Kommentierens befinden und die unmittelbare Erfahrung nicht wirklich erleben! Das Leben und die Erfahrung finden immer im berühmten "Hier und Jetzt" statt. Gefühlt werden kann nur jetzt. Der Modus des Kommentierens spielt sich zwar auch jetzt ab, aber sein Inhalt bezieht sich auf Vergangenes, es bewegt sich im Dort und Damals.


Die Gefahr der Dissoziation durch traditionelle Meditation


Was geschieht, wenn der innere Kommentator (der sich fast ausschließlich kritisch äußert) still wird? Wenn der "Oberlehrer" ersetzt wird durch reines Gewahrsein? Die Methoden der Achtsamkeit sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber es besteht die Gefahr, dass die Geschehnisse und Gefühle lediglich beobachtet, anstatt gefühlt und wahrhaftig erlebt werden. Nahezu alle spirituellen Wege, die sich der traditionellen Meditation bedienen, unterliegen der Gefahr der Dissoziation - also der Abtrennung oder Abspaltung - von der Gefühlswelt. Man wird ruhiger, man kann sich besser konzentrieren, aber man wird auch unlebendiger. Durch das künstliche, angestrengte und außenstehende Beobachten wird der Zugang zum Fühlen und der Weg zum Aufwachen regelrecht verbaut!


Schritt 3: Das Drama loslassen - den wahren Freund entwickeln

Luftblasen sind vergänglich, nur im Jetzt

Das Beiseiteschieben des Fühlens erzeugt körperliche und seelische Anspannung, die dem Loslassen im Wege steht. Die Lösung ist die Gleichzeitigkeit des Bewusst-Seins - durch einen Beobachter - und des wirklichen Fühlens und Lebendigseins. Der bisherige innere Kritiker verändert sich und wird zum wahren Freund und freundlichen inneren Begleiter. Er nimmt alles wahr, ohne Absicht und ohne Urteil - leer, bewusst und liebevoll. Man fühlt und ist sich all dessen bewusst, was geschieht - zugleich kann das Leben oder eine Situation auch von einer anderen Perspektive betrachtet werden. Innere Gelassenheit entsteht durch die Erkenntnis, dass man selbst nicht der Mittelpunkt dieses Dramas ist, sondern nur der Zeuge dieses Lebens.


Weiter ausgeführt wird das Thema im Buch von Christian Meyer "Ein Kurs in wahrem Loslassen" (Arkana Verlag).

 
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